Letzte
Aktualisierung
20.03.10
Bahnhof
Niedaltdorf (SNID)
Eigentümer: |
DB AG |
Ausstattung: |
Haltepunkt im
Regionalverkehr |
Zustand: |
relativ gepflegt |
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2 überdachte
Glas-Wartehäuschen |
Besetzt: |
Nein |
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Fahrkarten Automat |
Ursprünglich besaß der Ort keine eigene Haltestelle. Vielmehr wurde der Bahnhof Gerstlingen so gebaut, dass das
Bahnhofsgebäude in Lothringen (gehörte seit 1871 zum Deutschen Reich), die
dazugehörigen Stallungen und Toiletten auf Niedaltdorfer Bann lagen. Den
Bewohnern von Niedaltdorf wurde der Fußweg nach Gerstlingen zugemutet.
Nach dem für Deutschland verlorenen 1. Weltkrieg und der
Saarabstimmung 1935 wurden die Grenzen neu gezogen. Seit dem 01. März 1935
gehörte der Streckenabschnitt Dillingen - Niedaltdorf zur Deutschen
Reichsbahn Gesellschaft (DRG).
Dadurch wurde es auch notwendig, dass Niedaltdorf nun
einen eigenen Haltepunkt bekam, da der Bahnhof Guerstling nun im Ausland
lag.
Das auf Niedaltdorfer Seite stehende Tunnelwärterhaus
wurde übergangsweise zum Dienstraum, während der Fahrkartenverkauf im
Wohnhaus von Adam Mellinger (Burenweg) erfolgt. Gleis 1 wurde über eine
Holztreppe, Gleis 2 nach Passieren der kleinen Brücke am Burenweg und einem
Zuweg erreicht.
In der folgenden Zeit wurde ein kleines Holzhaus
errichtet, in dem sich neben dem Dienstraum auch ein Wartesaal und ein
Abstellraum befanden. Laut einer vorliegenden Beschreibung wurde auch ein
Ladegleis u.a. für den Stückgutverkehr errichtet und eine Weichenverbindung
zum Umsetzen von Zügen auf das andere Richtungsgleis. Insgesamt besaß der
Bahnhof wohl 3 Weichen und 4 Signale.
Grenzüberschreitend verkehrten neben den Erzzügen wohl
nur noch eine Treibwagenverbindung.
Zu dieser Zeit wurde auch mit dem Aufschlitzen des
Niedaltdorfer Tunnels begonnen, dessen Abraum auch für die Fläche benutzt,
auf der heute der Sportplatz ist. Für diese Arbeiten wurde eine Feldbahn mit
Dampfloks eingesetzt.
Mit der Besetzung Lothringens nach Beginn des II.
Weltkrieges nahm auch der Personenzugverkehr in Richtung Gerstlingen,
Busendorf und Metz (3 Zugpaare) wieder zu.
Ab Ende 1944 ruhte kriegsbedingt der Gesamtverkehr.
Erst 1948 erreichten die Züge wieder Niedaltdorf auf der
nunmehr komplett nur noch eingleisigen Strecke. Der weiterführende
Reiseverkehr in Richtung Frankreich wurde nicht mehr aufgenommen, nur noch
Güterzüge fuhren ab 1948 wieder durch.
Somit war Niedaltdorf nur noch ein Haltepunkt ohne
Umsetzmöglichkeit. Deshalb mussten Anfangs die Züge in Hemmersdorf einen
längeren Aufenthalt einlegen, um die Lok umzuspannen. Die Züge wurden dann
nach Niedaltdorf geschoben.
Mit dem Einsatz von Wendezügen (zunächst mit Dampfloks
der Reihen 023 und 078, später mit Dieselloks der Reihe 212) und
Schienenbussen der Reihen 795 und 798 konnte dieses Prozedere entfallen und
die Fahrzeit von Dillingen bis Niedaltdorf verkürzt werden.
Der Haltepunkt wurde danach nur spartanisch mit einem
Unterstand ausgestattet. 4-5 einfache Bahnsteigleuchten sorgten für eine
dezente Beleuchtung. Mit der Einführung des Zugbahnfunkes wurde ein
Sendemast sowie ein notwendiges Schalthaus errichtet.
In den 90er Jahren wurde dann der Bahnsteig modifiziert
und teilweise gepflastert und das Design der neu entwickelten Plus-Punkte
angepasst.
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Der Bahnsteig ist
barrierefrei von der Straße aus erreichbar.
Allerdings ist die Bahnsteigkante zu niedrig
um einen ebenerdigen Zugang zu den
eingesetzten Fahrzeugen zu bieten. |
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